Poetische Sprachspiele
Vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Nu ja, wie der Name schon sagt. Sprach-Spiele, teils mathematisch genau (z. B. Weglassen bestimmter Vokale oder Konsonanten), teils intuitiv, teils graphisch ausgerichtet...
Okay, ich bin kein Germanist; ich lese Bücher oder Geschichten, um in andere Welten oder Denkweisen einzutauchen. Ich liebe aber eigentlich die Spielerei mit der Sprache, seien es Schüttelreime, Nonsensgedichte oder gewollte witzige grammatikalische Unrichtigkeiten. Und so ist es mir ein Rätsel, warum ich das Buch durchgelesen habe; muss daran gelegen haben, dass ich es Häppchenweise zu mir genommen habe...
Reclam ist ja bekannt dafür, Schulmaterial zu verzapfen und genau so ist diese Sammlung auch zusammengesetzt.
Ja, es ist ein Querschnitt durch die Sprach-Spiele, Sprach-Verdrehereien durch die Jahrhunderte und es muss mir ja nicht alles gefallen.
Aber mit einem ehrlichen Ringelnatz, Heinz Erhardt oder Ernst Jandl kann ich mehr anfangen als mit den meisten Basteleien in diesem Buch – auch wenn die Genannten hier auch auftreten...
Aber es heißt ja im Nachwort „...sodass die Aufmerksamkeit geschärft werden könnte für mehr als dass, (...) was wir nach unserem gewohnten Kenntnisstand wahrzunehmen bereit sind.“ Gebongt. Gelesen.

Gefallen haben mir der „Fluchtext“ von Hartmut Geerken, Joachim Fuhrmanns „Begegnung mit der Sprache“, „Grammatikalische Verbesserungen politischer Terminologie“ von Karel Trinkewitz und „Entkürzelungen III“ von Ulrich Erckenbrecht.

Erschienen bei Reclam, 2002
428 Seiten
9,80 EUR
ISBN 3-15-018238-7

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Rezensiert 29.07.2007
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 26.05.2009