Ernest Callenbach
Ökotopia
Notizen und Reportagen von William Weston aus dem Jahre 1999

Zum Inhalt:

Der Reporter Weston reist aus den USA nach Ökotopia. Dieser Staat, der nach ökologischen Vorstellungen gestaltet wurde und wird, besteht aus den vormals westlichen Staaten der USA, die sich von diesen nach kurzem, heftigem militärischem Geplänkel losgesagt haben.
Weston ist der erste US-amerikanische Journalist, der nach Ökotopia darf (mit den USA unterhält der ökotopianische Staat nur die nötigsten diplomatischen Beziehungen, im Gegensatz zu anderen Staaten), und er richtet sich mit samt seinen amerikanischen Vorurteilen ("zurück in die Steinzeit...") auf einen kürzeren Besuch in diesem Land ein.

Anhand von Reportagen und Tagebuch-Eintragungen erzählt Weston von den technischen Errungenschaften und dem alltäglichen Leben in diesem ökologisch orientierten Staat...

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch irgendwann in der Oberstufe von einer Freundin geschenkt bekommen und es seitdem bestimmt ein halbes Dutzend mal gelesen. Mich fasziniert einfach die Konsequenz, mit der die Gedanken zu Ende geführt wurden: Was muss passieren, damit ein Land tatsächlich solch eine Wende schafft? Was würde anders - denn die meisten von uns wollen ja nicht wirklich komplett auf sämtliche Vorteile des modernen Lebens (seien es eine warme, helle Wohnung im Winter oder die Möglichkeit, schnell mal von A nach B zu kommen) verzichten? Dass außer den technischen Veränderungen auch eine in den Köpfen stattfinden muss, steht außer Frage.

Wie das gehen kann, wird hier auch nicht beschrieben - schließlich muss das im eigenen Kopf erfolgen. Aber warum soll eine Öko-Utopie nicht funktionieren können? Vielleicht ist es gerade das: Man wird angeregt, einmal über unsere eigene Gesellschaft nachzudenken.
Wenn man bedenkt, dass das Buch 1975 geschrieben wurde, also in den Anfangstagen der Öko-Bewegung, geboren aus der Hippie-Zeit, ist einiges inzwischen überholt und vielleicht ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Dennoch lesenswert - wenn man es irgendwo auftreiben kann...

Erschienen im
Rotbuch Verlag 1981
ISBN 3-88022-200-2
Taschenbuch

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Rezensiert 08.01.2004
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 21.05.2008