Witi Ihimaera
Whalerider
Die magische Geschichte vom Mädchen, das den Wal ritt
Dem Erstgeborenen des alten Koro Apirana wird aber eine Tochter als erstes Kind geboren,
und der Großvater ist enttäuscht. Seine Enkelin Kahu liebt ihn abgöttisch, trotz seiner
brummigen und zuweilen schmerzhaft zurückweisenden Art.
Koro versucht vehement, einen männlichen Nachfolger heranzuziehen und gibt den Maori-Jungs
Unterricht – den Kahu häufig belauscht, bis sie fortgejagt wird.
Eines Tages strandet eine Herde Wale in der Nähe...
Meine Meinung:
Eine schöne melancholische Geschichte über den Kampf eines kleinen Mädchens um die
Anerkennung und Liebe ihres Großvaters, eingerahmt in die Welt der Maori zwischen Mythen,
Familiengeschichten und Moderne.
Der Autor springt von den überlieferten Geschichten der Ankunft der Menschen in Neuseeland
über die Erlebnisse von Kahus Onkel im Ausland bis zu den Unterhaltungen der Wale, die auf
Maori geführt werden und in reizender Weise die bisweilen bitteren Neckereien zwischen
Kahus Großeltern widerspiegeln. Überhaupt trägt das Einweben von Maori-Ausdrücken und
ganzen Sätzen zum Reiz dieser Geschichte vom anderen Ende der Welt bei.
Der Clash zwischen Überlieferung und Moderne, und wie ein kleines Mädchen dazu beitragen
kann, einem alten Mann die Augen zu öffnen.
Hui e, haumi e, taiki e.
LESEN!
In diesem Fall hatte ich zuerst den Film gesehen, der mich – schon alleine durch die
darstellerische Kraft von Keisha Castle-Hughes – sehr beeindruckt hat.
Das Buch erzählt die Geschichte ein wenig anders, aber man kann mit Fug und Recht
behaupten, dass die Adaption der Vorlage gerecht wird und trotzdem als eigenständiger
Film besteht.
Erschienen Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2003
TB, 158 Seiten inklusive Glossar
ISBN 978-3-499-23628-0
Rezensiert 26.02.2008
© Claudia Heldt.
Zuletzt aktualisiert: 21.09.2008