Karin Jäckel
Deutschland frisst seine Kinder
Familien heute: Ausgebeutet - ausgebrannt

Oh je, wie anfangen?

Frau Jäckel geht davon aus, dass die Familie in Deutschland "zur Melkkuh der Nation" geworden ist.
Sie spannt einen Bogen vom Wandel der Funktion der Familie in der Gesellschaft über die Jahrhunderte bis heute, schilt die heutigen Emanzipationsbestrebungen (z. B. Quotenregelung) als kontraproduktiv, schildert die Finanzlage von unverheirateten Singles, kinderlosen Eheleuten und kinderreichen Familien, zieht angelegentlich Studien zu Rate und beleuchtet die psychologische Situation von Scheidungskindern oder Elternwaisen sowie deren möglichen Abstieg die soziale Leiter herunter, teilweise mit Schilderungen von Betroffenen.

Punkt. Leider tut sie das nämlich auf eine selten kurzweilige, häufig aber belehrend langweilige Art und Weise. Es gibt einige gute Ansätze in diesem Buch, die aber das Thema verfehlen, das vom Verlag im Rückentext genannt wird: "Es muss etwas passieren. Was, das zeigt Karin Jäckel in diesem Buch."
Denn das tut sie nicht. Leider bietet sie noch nicht einmal eine Bestandsaufnahme.

Offensichtlich ist dieses Buch geschrieben worden aus einem Bedürfnis heraus, wachzurütteln. Aber wen? Und was will Frau Jäckel nun wirklich? Ein Gehalt für den Familiendienst? Wo soll das Geld denn herkommen?

Deutschland ist wirklich kein kinderfreundliches Land, und das betrifft alle möglichen Aspekte. Das kann wahrscheinlich jede Mutter, jeder Vater bestätigen. Gefordert sind wir alle, aber auf alle passende Lösungen kann es nicht geben...

Ich habe hier eine grobe Inhaltsangabe und meine Meinung anders als in meinen anderen Rezensionen vermengt. Es gibt keine klare Trennung.
Dieses Buch ist ziemlich unnötig und wenn´s mir einer bei ebay abkauft, isses bald weg.

Erschienen als rororo Sachbuch,
ISBN 3-499-60929-0
Taschenbuch, 2,75 EUR als Remittenden-Exemplar

Zurück zur Übersicht "J"

Rezensiert 08.05.2003
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 21.09.2008