Rudolf Seitz
Schöpferische Pausen
- Besinnen – Genießen – Da sein

Der Autor lobt die Pausen, die Unterbrechungen im alltäglichen Allerlei/Wahnsinn/Einheitsbrei/Gerenne (zutreffendes bitte ankreuzen). Anhand des Charakters Rul (denn Seitz hat aus irgendwelchen, für mich nicht ganz nachvollziehbaren Gründen Probleme damit, in der Ich-Form zu schreiben) beschreibt er verschiedenste Möglichkeiten des bewussten Rückzugs auf das Ich, auf das Wahr-nehmen, das Da-sein und Bewusst-sein (dochdoch, die Schreibweise ist beabsichtigt). Denn diese Rückzugsmöglichkeiten bieten uns Verschnaufpausen, Auftankmöglichkeiten in einer Welt, die zu sehr in Bewegung ist; mit Zielen, die keiner mehr kennt, die aber alle zu verfolgen scheinen.

Die Besinnung auf eigene Wünsche, Träume und Gedanken, aber auch das Wundern über Alltägliches oder nicht-alltägliches Fragen und Spielen können uns Welten eröffnen, neue Impulse geben und helfen, ein positives Grundgefühl zu entwickeln und erhalten.
„So Ihr nicht werdet wie die Kinder...“
(Wieder) lernen, Details zu entdecken, die man gerne übersieht oder als selbstverständlich annimmt, spielerisch mit Dingen umgehen, Zeit einmal scheinbar nutzlos zu verbringen und dennoch einen spürbaren Gewinn daraus zu ziehen (aber eben keinen materiellen), das wären Tugenden, die wir Erwachsenen unbedingt pflegen sollten. Allzu viele „Große“ sind verbittert, weil sie nicht abschalten können oder die Schönheit in kleinen Dingen nicht sehen oder nicht genießen können. Wie schade!

Pippi Langstrumpf wollte nie groß werden. Kein Wunder.

Zur Anregung, was man alles anstellen kann, um seine Zeit sinnvoll zu vertrödeln, aber auch um sich in sich selber zurückzuziehen, um Zeit fürs Ich zu haben, sei dieses Buch empfohlen. Es enthält einiges deutlich christlich Geprägtes, aber auch Haikus und heitere Gedichte.

Erschienen im Weltbild Verlag
Hardcover, 280 Seiten
ISBN 3-8289-4920-7

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Rezensiert 30.08.2006
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 17.11.2008