Dai Sijie
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin

Zwei junge Männer, deren einziger Fehler es war, als Söhne von Akademikern bzw. Ärzten auf die Welt gekommen zu sein, werden zur „Umerziehung“ in die tiefste Provinz Chinas geschickt. Kultur – Fehlanzeige. Keine Hoffnung, bald dort wegzukommen. Keine anspruchsvolle Unterhaltung.
Als sie von der Existenz eines Koffers voller (verbotener) westlicher Bücher erfahren, setzen sie einiges in Bewegung, an den Inhalt zu kommen...

Ein sehr liebenswertes ruhiges Buch aus einer Gegend und einer Zeit, die wir uns in den westlichen Industrienationen kaum vorstellen können. Alles Ausländische wurde als reaktionär angesehen, also als böse und verboten; und wer mit westlichen Büchern (oder nur deren chinesischen Übersetzungen) aufgegriffen wurde, konnte mit Gefängnisstrafen rechnen.

Wie unter solchen Umständen eben doch die Literatur gerettet wird und zur Rettung des Seelenheils beiträgt, wie sie Früchte trägt und neue Ranken bildet, wird in dieser seltsamen, schönen Geschichte erzählt.
Lesen!

Erschienen in der Serie Piper 2006
TB, 200 Seiten plus Leseprobe aus „Muo und der Pirol im Käfig“
ISBN 3-492-23869-6

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Rezensiert 25.04.2007
© Claudia Heldt. Zuletzt aktualisiert: 21.11.2008